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11 Tipps um gute Produktfotos selber zu machen

Sie möchten gerne selbst dazu in der Lage sein, gute Produktfotos anzufertigen, um Ihre diversen Produkte im Internet repräsentativ darzustellen? In diesem Blog erhalten Sie von uns einige wertvolle Tipps, die es Ihnen ermöglichen, unter Beachtung von ein paar wesentlichen Faktoren bessere Fotoergebnisse zu erreichen. Schritt für Schritt erklären wir Ihnen, auf was Sie besonders achten müssen, um Ihre Produktfotografie qualitativ entsprechend gut umzusetzen.

 

Tipp 1: Inspirationen für das Fotoergebnis sammeln

Bevor Sie mit Ihrer Produktfotografie überhaupt beginnen, ist es sinnvoll, sich vorab mit dem gewollten Fotoergebnis auseinanderzusetzen. Zu diesem Zweck können Sie sich im Internet jede Menge Inspirationen holen. Schauen Sie nach Bildern vergleichbarer Produkte und überlegen Sie sich dann, wie Sie auf einer für sich gewählten Grundlage Ihre eigenen Produktfotos umsetzen wollen. Da Amazon.de hohe Ansprüche an die Bildqualität stellt, ist diese Plattform eine gute Inspirationsquelle für wichtige anzuwendende Maßstäbe. Benötigen Sie Detailaufnahmen? Welche Hintergrundfarbe möchten Sie einsetzen? Wollen Sie später Freisteller verwenden? Es lohnt sich, im Hinblick auf das zufriedenstellende Fotoergebnis rechtzeitig verschiedene Überlegungen und Ideen zu berücksichtigen.

 

Tipp 2: Auf einfache Weise einen tollen Hintergrund erzeugen

Es muss nicht zwangsläufig immer teures Studio-Zubehör zum Einsatz kommen, um gute Produktfotos zu kreieren. Viele einfache Hilfsmittel lassen sich ebenfalls effektvoll für die Produktfotografie nutzen. Für einen neutralen Hintergrund reicht − je nach Produktgröße und -farbe − häufig schon ein DIN A3- oder A2 großer Kartonbogen in weiß, schwarz oder grau, der sich zu einer Hohlkehle wölben lässt, die einen nahtlosen Übergang zwischen den Hintergrund- und Untergrundebenen schafft. Glatte, matte, unifarbene Stoffe ohne störende Strukturen eignen sich auch häufig gut als Hintergrund.

 

Tipp 3: Gute Produktfotos mit den richtigen Kameraeinstellungen

Verwenden Sie entweder eine hochwertige Kompaktkamera oder eine DSLR-Kamera (digitale Spiegelreflex-Kamera) für Ihre geplanten Produktaufnahmen. Die Fotokamera eines Handys erachten wir als unzureichend, denn es kommt bei Weitem nicht nur auf die Megapixel an. Eine digitale Kamera eröffnet Ihnen wesentliche Möglichkeiten des Feintunings in den Einstellungen, welche bei einer Handykamera nicht enthalten sind. Erkunden Sie zuvor in Ruhe die einzelnen Kamera-Funktionen oder nehmen Sie sich die Bedienungsanleitung Ihrer Kamera zur Hilfe.

Wesentliche Kameraeinstellungen vornehmen:

Bildqualität/Bildausgabe:

Verwenden Sie für Ihre Produktfotos vorzugsweise das RAW-Format. Dieses Rohdatenformat hat den Vorteil, dass Sie im Nachhinein die Bilder am Computer nochmals individueller optimieren und anschließend als JPG.Datei abspeichern können. Sofern Sie von Vornherein schon wissen, dass Sie die Bildbearbeitung lieber von einem Profi vornehmen lassen möchten, sprechen Sie sich zu diesem Punkt einfach mit dem ausführenden Unternehmen zuvor ab. Möchten Sie auf eine Bildbearbeitung grundsätzlich verzichten, fotografieren Sie besser im JPG-Format, weil dann eine notwendige Konvertierung von RAW in JPG absolut überflüssig ist.

Manueller Weißabgleich:

Um eine besonders realitätsgetreue Farbwiedergabe zu erreichen, sollten Sie gegebenenfalls auf einen manuellen Weißabgleich nicht verzichten. Hierzu gleichen Sie nach Komplett-Aufbau Ihres Sets (mit Hintergrund, Beleuchtung usw.) mittels einer Graukarte, eines weißen Stücks Karton oder Papier für den Drucker das Weiß für die Kamera ab. Dabei wird die Graukarte bzw. der weiße Karton oder das Papierblatt an der Stelle positioniert, an der sich beim Abfotografieren Ihr Produkt befindet. Die genauen Bedienschritte hierzu können Sie Ihrem Kamera-Benutzerhandbuch oder einer ausführlicheren Internet-Beschreibung zu diesem Thema entnehmen.

Schärfentiefe/Einstellung der Blende:

Die Wahl der Blende gehört zu den wichtigsten Faktoren bei der gezielten Gestaltung eines Fotos. Hierüber wird nicht nur festgelegt, wie viel Licht auf den Sensor fällt. Eine weit geöffnete Blende bedeutet eine geringere Schärfentiefe, d. h. der Bereich, der auf dem Foto scharf zu sehen ist, verkleinert sich. Die variable Blende einer Kamera gehört deshalb zu den wichtigsten Merkmalen, die Ihnen die manuelle Einstellung des Blendwertes (AV) erlaubt. Bei den meisten Kameras wird dieser Wert mit einem kleinen f angezeigt, wobei ein hoher Wert wie bspw. f11 eine große Schärfentiefe (häufig auch als Tiefenschärfe bezeichnet) erzeugt. Ein kleiner Wert hingegen (z. B. f4) verursacht eine seichte Schärfentiefe. Um die Details bei Produktfotos nicht zu verlieren, sollten Sie eine möglichst große Blendzahl wählen. Je nach Produkt und Abstand der Kamera variiert dieser Wert.

Belichtungszeit/Belichtungswert (EV):

Der Exposure Value (EV), der auch als Lichtwert (LW) bezeichnet wird, sagt aus, welche Kombination zwischen Blendeneinstellung und Belichtungszeit notwendig ist. Auch die Einstellung der Lichtempfindlichkeit in ISO bildet einen wichtigen Zusammenhang. Die Belichtungszeit regelt, ob ausreichend, zu viel oder zu wenig Licht vorhanden ist, indem sie die Länge des Lichteinfalls auf den Bildsensor bestimmt. Die Angabe der Belichtungszeiten erfolgt in Bruchteilen einer Sekunde wie 1/60 oder 1/200. Bei Aufnahmen aus der Hand besteht bei einer längeren Belichtungszeit immer Verwackelungsgefahr, wodurch die Bilder unscharf werden.

 

Tipp 4: Verwacklungsfreie Bildaufnahmen durch Stativ oder Tripod

Damit das Fotografieren Ihrer Produkte insgesamt nicht gleich auf wackeligen Füßen steht, empfehlen wir Ihnen unbedingt den Einsatz von einem Kamera-Stativ oder eines Tripods, welches bei kleinen Produkten häufig schon ausreichend ist. Bei Bedarf kann das Tripod gegebenenfalls durch einen passenden festen Unterbau höher positioniert werden. Durch das Unterlegen von ein paar Büchern bekommen Sie hier beispielsweise schnell eine höhenvariable Grundlage. Das Arbeiten mit Stativ/Tripod bringt Ihnen eine großartige Unterstützung, auf die Sie nicht verzichten sollten. Gleich mehrere triftige Argumente sprechen dafür:
– Die Fotoaufnahmen können grundsätzlich nicht verwackeln.
– Sie nehmen Ihre Produktfotos immer aus dem gleichen Winkel auf.
– Es kann problemlos eine lange Belichtungszeit gewählt werden.
– Auf den Einsatz von einem Blitz kann verzichtet werden.
– Ihre Produktfotos können mit einer hohen Schärfentiefe aufgenommen werden.

 

Tipp 5: Unschöne Reflexionen auf den Produktfotos vermeiden

Ungünstiger Sonnenlichteinfall durch das Fenster oder ein direkt auftreffendes Licht führt schnell zu unschönen Reflektionen. Besonders wenn glänzende Flächen mit im Spiel sind, tritt dieser ärgerliche Effekt noch verstärkt auf. Hier kann der Einsatz von einem Lichtzelt Abhilfe schaffen. Es bleibt jedoch zu überlegen, ob sich diese Investition letztendlich lohnt. Häufig lassen sich die störenden Fehlerquellen irgendwie abschotten oder gänzlich beseitigen. Wichtig ist, dass Sie gleich zu Beginn des Abfotografierens aufmerksam auf solche ungewollten Reflexionen achten, die im Nachhinein ansonsten Stress und Frust verursachen.

 

Tipp 6: Auf den Einsatz von einem Blitz lieber verzichten

Der eingebaute Blitz einer Kompaktkamera führt zu keinem befriedigendem Resultat. Durch ein externes Blitzgerät, das man auf den Blitzschuh seiner Kamera aufsetzt, entstehen sehr harte Schatten. Diese sind auf Produktfotos generell unerwünscht. Eine professionelle Ausrüstung ist teuer und um wirklich eine bessere Qualität Ihrer Produktfotos zu erzielen, müssen Sie viel beachten. Nutzen Sie stattdessen das Tageslicht in einem hellen Zimmer oder erschaffen Sie eine dauerhafte Beleuchtung, indem Sie mit zwei, besser noch drei eigenen Lichtquellen arbeiten, die so um das Produkt herum aufgestellt werden, dass Schatten vermieden werden.

 

Tipp 7: Wirkungsvolle Improvisation bei der Beleuchtung

Ob Lichtzelt, Reflektor oder Softbox − die professionelle Fotoausrüstung bietet eine riesige Auswahl an Hilfsmitteln für perfekte Fotoergebnisse. Allerdings lassen sich viele Dinge mit günstigen Alternativen improvisieren. So können Sie eine einfache Rettungsdecke oder eine Styroporplatte als Reflektor nutzen. Mit transparentem Stoff oder Transparentpapier lässt sich ein Diffusor-Effekt erzielen. Durch eine gleichmäßige Lichtstreuung wird hartes Licht in weiches verwandelt.

 

Tipp 8: Auf einheitliche Lichtquellen achten

Licht weist je nach Art der Beleuchtungsquelle verschiedene Charakteristika auf. Für einheitlich gehaltene Fotoergebnisse ist es deshalb wichtig, die für das Set verwendete Lichtquellen ebenfalls einheitlich zu halten. Je nach Tageszeit und Wetterlage verändern sich die natürlichen Tageslichtverhältnisse ständig. Durch Sonneneinstrahlung oder starke Bewölkung wird auch die Lichteinwirkung im Raum Veränderungen unterworfen. Besonders, wenn viele Produktfotos über einen längeren Zeitraum aufgenommen werden, sind die einheitlichen Bedingungen bei den Lichtverhältnissen essenziell, um Farbsprünge unter den einzelnen Fotoresultaten zu vermeiden.

 

Tipp 9: Mit dem Zoomfaktor arbeiten

Weil die Anforderungen an eine hohe Auflösung und die Größe der Digitalfotos im Internet nicht immens sind, darf ruhig auch einmal herangezoomt werden. Die Funktion des digitalen Zooms erweist sich besonders für Detailaufnahmen immer wieder als nützlich. Bei einer DSLR ist die Einstellung 50+ ein gut gewählter Faktor. Mit einem hochwertigen Zoom-Objektiv sind 70 bis 80 mm Brennweite ohne Weiteres realisierbar. Wie viel Zoom eine Kompaktkamera noch verträgt, unterliegt der Einzelfallentscheidung. Irgendwann beginnt ein digitaler Zoom unscharf zu werden. Das Produktfoto soll jedoch eine scharfe Aufnahme bleiben. Ab diesem Grenzpunkt ist das nähere Heranrücken mit der Kamera auf jeden Fall die bessere Option.

 

Tipp 10: Was beim Bildset für Produktfotos grundsätzlich zu beachten ist

Mit dem gewählten Hintergrund und einer optimalen Ausleuchtung setzen Ihr Produkt zunächst kontrastreich in Szene. Ohne die richtigen Lichtverhältnisse werden Farben und Details auf den Produktfotos nicht authentisch widergegeben. Deshalb sollten Sie sich ausreichend Zeit für das entsprechende Einrichten eines Bildsets nehmen, bevor Sie mit dem Fotografieren Ihrer Produkte beginnen. „Weniger ist mehr“ ist die goldene Regel in der Produktfotografie. Auf ablenkende Accessoires und störende Gegenstände im Hintergrund sollten Sie deshalb verzichten. Wählen Sie einen neutralen Hintergrund, von dem sich Ihr Produkt farblich gut und harmonisch abhebt. Damit erreichen Sie, dass Ihr Produkt vollständig in den Fokus des Betrachters gelangt.

 

Tipp 11: Effektive Bildnachbearbeitungsmöglichkeiten

Zur professionell meistens eingesetzten Photoshop-Software gibt es als vergleichbare, kostenlose Alternative das Programm Gimp. Hier finden sich etliche Möglichkeiten zur Bildbearbeitung, die ein durchschnittliches Produktfoto qualitativ verbessern und nochmals erstaunlich aufpeppen können. Helligkeit, Kontrast und Farbintensität lassen sich anpassen, Konturen nachschärfen etc. Es besteht auch die Möglichkeit, ein Bildmotiv komplett auszuschneiden und mit transparentem Hintergrund zu versehen. Für optimale Endergebnisse brauchen Sie neben viel Feingefühl und Geschick einige Erfahrung und Kenntnisse in der Anwendung. Wenn Ihnen der Zeitaufwand dafür zu groß ist, können Sie das Finish einem professionellen Dienstleister überlassen.